Moot Courts und Competitions

Du bist der Anwalt! Erlebe den Arbeitsalltag eines Anwalts, gewinne Einblicke in die anwaltliche Beratungspraxis und erweitere dabei deine persönlichen Fähigkeiten.

Kein juristisches Staatsexam schreiben und dennoch während des Studiums in die Rolle eines Anwalts bzw. einer Anwältin schlüpfen, geht das? Bei ELSA schon! Wer Lust hat, schon im Studium mal Robe anzulegen und im Gerichtssaal zu verhandeln, meldet sich am besten bei einem Moot Court an.

Moot Courts sind Gerichtsverhandlungen, in denen Studierende vor einer Richterbank aus Berufsrichtern, Anwälten und Professoren ihr theoretisch erlerntes Wissen praktisch anwenden können. Der Verhandlung liegt dabei ein fiktiver Sachverhalt zugrunde.

Einmal pro Jahr wird der ELSA Deutschland Moot Court (EDMC) ausgetragen. Dabei handelt es sich um einen deutschsprachigen Moot Court im Zivilrecht, der auf nationaler Ebene ausgetragen wird. Die Anmeldephase startet üblicherweise zu Beginn des Sommersemesters. Teilnehmen können Studierende in Teams aus zwei Personen. Das lokale Gewinner-Team zieht in die bundesweiten Runden des EDMC ein, um sich einen Platz im Bundesfinale zu erkämpfen, das in Karlsruhe vor dem BGH stattfindet.

Neben dem EDMC gibt es noch spezielle Moot Courts wie den Märchen Moot Court (MMC). Dafür wird ein Märchen oder eine andere bekannte Geschichte strafrechtlich aufbereitet und verhandelt. So gab es auch schon Verhandlungen mit Hänsel & Gretel oder Harry Potter.

ELSA Deutschland veranstaltet seit 2017 den ELSA Deutschland Verwaltungsrecht Moot Court (EDVMC) mit dem Finale vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Als englischsprachige Moot Courts werden die John H. Jackson Moot Court Competition im Bereich Welthandelsrecht und die European Human Rights Moot Court Competition (EHRMMC) angeboten.

Aber zum Anwaltsberuf gehört natürlich viel mehr und die Arbeit beginnt nicht erst mit der Vorbereitung auf die Gerichtsverhandlung. In der Client Inverviewing Competition (CIC) führt ihr als Anwälte ein Mandantengespräch und in der ELSA Negotiation Competition (ENC) eine Vertragsverhandlung, in der ihr euer Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen könnt.

Die Client Interviewing Competition (CIC) ist ein akademischer Wettbewerb, bei dem ein Team von zwei Studierenden in einem simulierten Gespräch mit einem Mandanten die Rolle von Anwälten einnimmt.

Von der Begrüßung mit dem klassischen Smalltalk, hin zu Formalitäten und dem anwaltlichen Gespräch bis zur Verabschiedung kannst du die einzelnen Teile eines Mandantengesprächs durch realitätsnahe Situationen praktisch erlernen und so erste wichtige Erfahrungen für den Anwaltsberuf gewinnen. Hierbei kommt es vor allem darauf an, das richtige Gespür für die Ansprüche und Erwartungen des Mandanten zu entwickeln sowie eine gute Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

Im Fokus steht der Umgang mit dem Mandanten, ebenso wie auch die zielbewusste Gesprächsführung und die Teamarbeit mit dem Partner. Bewertet wird die Fähigkeit der Studierenden ein professionelles Verhältnis zu dem Mandanten aufzubauen, die relevanten Informationen zu erörtern und in dem Gespräch einen intensiven Austausch mit ihrem Gegenüber zu entwickeln. Der juristische Rat stellt dabei nur einen Teilaspekt dar.

Die Client Interviewing Competition wird im deutschlandweiten Netzwerk von der lokalen Ebene über das nationale Finale bis zum internationalen Finale der „Louis M. Brown and Forest S. Mosten International Client Consultation Competition“ durchgeführt. Dabei stehen die Förderung von Interesse an der Beratungspraxis eines Anwalts und die Erfahrung einer Anwalt-Mandanten-Beziehung im Vordergrund.

Bei der ELSA Negotiation Competition (ENC) handelt es sich um die Simulation einer Verhandlung zweier Vertragsparteien in englischer Sprache. Bei dem Wettbewerb treten Teams von zwei Studierenden als Vertreter eines Mandanten gegeneinander an. Ziel der Competition ist das Erlernen und Vertiefen von Verhandlungsfähigkeiten sowie die Förderung von Interesse an rechtlichen Verhandlungen. Die Teilnehmer werden anhand verschiedener Kriterien bewertet. Dazu gehören sicheres Auftreten, Zusammenarbeit im Team, die Verhandlungsstrategie und der Umgang mit der gegnerischen Partei sowie die Selbstanalysefähigkeiten der Teilnehmer.

Über die lokalen Vorrunden kann es zum nationalen Finale und sogar bis zum internationalen Finale der International Negotiation Competition, das von der American Bar Association ausgerichtet wird, gehen.

Ansprechpartner

Sarah Shakil und Björn Lück

Vorststand für Akademische Aktivitäten